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Quellen Literatur Links Archive

Quellen

Die hier vorgestellten Bücher und Internetseiten sind die wesentlichen Quellen, auf denen die Texte zur Geschichte der Gemeinde basieren. Dort kann man sich bei eingehendem Interesse über die hier angebotenen Informationen hinaus informieren. Im Anschluss daran sind einige Hinweise zu Archiven und zur jüdischen Ahnen- und Familienforschung.

Literatur

Das wichtigste Druckwerk über die Geschichte der Juden im Landkreis Schwäbisch Hall ist das Buch „Kein Kleines Jerusalem“ (Thorbecke-Verlag, Sigmaringen, 1992) von Gerhard Taddey(1937-2013), ehemaliger Leiter des Staatsarchivs Ludwigsburg. Er beschäftigte sich in den 1980er Jahren zu diesem Thema eingehend mit dem Archivmaterial in verschiedenen Staatsarchiven. Auch anlässlich der Renovierung der Michelbacher Synagoge reiste er u.a. nach Krumau in der damaligen Tschechoslowakei, um das dortige Schwarzenbergische Privatarchiv auszuwerten. Das Ergebnis ist ein umfassendes Werk, das mehrere Abschnitte auch speziell zu Michelbach, Hengstfeld und Wiesenbach umfasst und vielfach biographische Informationen zu einzelnen jüdischen Bewohnern beinhaltet. Der Buchtitel ist sowohl erklärungsbedürftig als auch interessant, deshalb sei hier Taddeys Erläuterung von Seite 13 wörtlich wiedergegeben:

Nach dem Anfall an Württemberg sahen die Mediatisierten das Anwachsen der Judenschaft zum Teil mit Unbehagen. Der Amtmann des Amts Morstein schrieb damals an das Oberamt Gerabronn im Zusammenhang mit einem neuen Niederlassungsgesuch:

„… denn wolle man … allen ortseingeborenen Juden und Jüdinnen gestatten sich einzukaufen und anzusiedeln …, so würde Dünsbach bald ein kleines Jerusalem werden.“ Im Landkreis Schwäbisch Hall ist es nirgendwo dahin gekommen.

<Abbildung 1: Gerhard Taddey, Kein Kleines Jerusalem>

Weitere ausführliche Darstellungen der jüdischen Geschichte in den betrachteten Orten finden sich in drei Bänden des ehemaligen Leiters der Wallhausener Grundschule Otto Ströbel (1923-2007). Dies sind der zweite und der dritte Band der dreibändigen Gemeindechronik „Wallhausen – Die Geschichte einer Landgemeinde“.  (Band 1 befasst sich mit dem Hauptort Wallhausen.) Für Band 2, „Hengstfeld – Leben in der ritterschaftlichen Pfarrgemeinde“ (Hohenloher Druck- und Verlagshaus Crailsheim, 1990) wertete Otto Ströbel außer den Quellen im Gemeindearchiv insbesondere Schriftstücke und Briefe aus einem Zeitraum von 400 Jahren aus, die damals in einer Kiste in der Hengstfelder Pfarrei gefunden wurden. Der entsprechende Band für „Michelbach a.d. Lücke – Geschichte einer Dorfgemeinschaft zwischen Christen und Juden“ erschien ebenfalls im Hohenloher Druck- und Verlagshaus Crailsheim, 1993. Speziell zur Geschichte der Judengemeinde Michelbach/Lücke schrieb Otto Ströbel ein weiteres Werk, „Juden und Christen in dörflicher Gemeinschaft“ (Baier BPB Verlag, Crailsheim), erschienen 2000, das auch die Geschichte der Filialgemeinde Hengstfeld beinhaltet.

<Abbildung 2: Otto Ströbel, Hengstfeld – Leben in der ritterschaftlichen Pfarrgemeinde>

<Abbildung 3: Otto Ströbel, Michelbach a.d. Lücke – Geschichte einer Dorfgemeinschaft zwischen Christen und Juden>

<Abbildung 4: Otto Ströbel, Juden und Christen in dörflicher Gemeinschaft >

Eine Sonderstellung nimmt das nur als Typoskript überlieferte 72seitige Werk des Michelbacher Lehrers Friedrich Rüb ein: „Die Juden in Michelbach-Lücke – Ihr Einfluß auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Dorfes, sowie auf Volksbrauch u. -sitte und Volkssprache“ (Michelbach a.d. Lücke, 1953). Manche Darstellungen darin sind der Entstehungszeit geschuldet, nicht belegt und mit Vorsicht zu genießen. Aber es enthält auch interessante Details, die der Autor direkt aus den Gesprächen mit der damaligen Bevölkerung gewonnen hat. Es existieren nur wenige kopierte Exemplare, eines befindet sich im Stadtarchiv Crailsheim (N122/5), eines im Ortsarchiv Michelbach.

Die folgenden drei weiteren Druckwerke thematisieren ebenfalls die Geschichte der jüdischen Gemeinde Michelbach, allerdings in einem wesentlich geringeren Detailgrad.

Ein Überblick über „Jüdische Gotteshäuser und Friedhöfe in Württemberg“ (Stuttgart, 1932) wurde damals herausgegeben vom Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs. Wertvoll sind hier die einzigartigen historischen Fotografien der Synagoge in Wiesenbach und vom Michelbacher Friedhof.

Der Archivar Paul Sauer(1931-2010) veröffentlichte den lexikalischen Band „Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern“ (W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 1966) mit zwei Seiten über Michelbach einschließlich Hengstfeld und eine halbe Seite über Wiesenbach.

Ein Überblicksband mit ähnlicher Thematik aus neuerer Zeit stammt von dem evangelischen Pfarrer Joachim Hahn (geb. 1954): „Synagogen in Baden-Württemberg – Band 2: Orte und Einrichtungen“ (Konrad Theiss Verlag , Stuttgart, 2007). Hier nehmen Michelbach mit Hengstfeld zusammen drei Seiten und Wiesenbach eine Seite ein. Die angebotenen Informationen gründen im Wesentlichen auf „Alemannia Judaica“ (siehe nachfolgend).

Links

Archive

Die Primärquellen, aus denen Autoren ihre Informationen gezogen haben, liegen heute großenteils verstreut in verschiedensten Archiven. Der heutige Standort ist bedingt durch wechselnde historische Orts-Zugehörigkeiten und ist für den Laien zunächst oft erstaunlich.

Grundsätzlich ist zu bedenken, dass der vielleicht wichtigste Bestand an Dokumenten, das Schriftgut der jüdischen Gemeinden selbst, in der nationalsozialistischen Verfolgung unterging. Wir können unsere Informationen heute nur daraus ziehen, was andere Institutionen (etwa die herrschende Regierung, Gerichte, die Kirche am Ort oder die politische Gemeinde) über die jüdische Gemeinde niederschrieben und über die Korrespondenz, die diese anderen Institutionen mit und über die Gemeinde oder deren Mitglieder hatten.

Viele von den Archivalien, auf die sich Taddey in seinem Buch stützt, die sich zu seiner Zeit im Staatsarchiv Ludwigsburg befanden (StAL), insbesondere der Bestand des Fürstentums Ansbach, u.a. auch die Originalskizzen und damit einzigen visuellen Zeugnisse der Hengstfelder Synagoge, befinden sich heute im Staatsarchiv Nürnberg und sind von dort wiederum wegen Sanierungsarbeiten des Gebäudes bis voraussichtlich 2028 ausgelagert im Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Veilhofstraße 8, 90489 Nürnberg.

Der lokalhistorische Nachlass von Otto Ströbel, bestehend aus Vorarbeiten zu seinen Büchern, Kopien von Archivalien, Manuskripte, Skizzen, Zeitungsausschnitte, Korrespondenz mit Nachkommen von Michelbacher Juden u.v.m. befindet sich im Stadtarchiv Crailsheim, Marktplatz 1, 74564 Crailsheim. Signatur: N 122 Nachlass Otto Ströbel.

Die oben erwähnten Dokumente, die Otto Ströbel in einer Truhe in der Pfarrei Hengstfeld auffand, sichtete, ordnete und für seine Hengstfelder Chroniken auswertete, sind möglicherweise noch zu einem kleinen Teil in der Pfarrei Hengstfeld, Hauptstraße 98, Hengstfeld, 74599 Wallhausen, verblieben, dies konnte leider nicht abschließend geklärt werden. Der größere Teil aber, mit einer Laufzeit von 1521 bis 1993, wurde ausgelagert in das Landeskirchliche Archiv Stuttgart, Balinger Straße 33/1, 70567 Stuttgart, und kann dort genutzt werden. Das ausführliche Inventar ist online zugänglich.

Im Gebäude der Verwaltungsstelle Michelbach an der Lücke, also im ehemaligen Rathaus, Schloßstraße 4, Michelbach, 74599 Wallhausen, existiert in einem Raum ein Ortsarchiv, aufgebaut durch den ehemaligen Bürgermeister und Ortsvorsteher Karl Müller. Neben diversen Gegenständen und der Michelbacher Ortschronik einschließlich eines Exemplars des oben beschriebenen Typoskripts von Friedrich Rüb befindet sich dort ein USB-Stick mit vielen Fotografien sowohl älterer als auch neuerer Zeit von Gebäuden, Personen, Veranstaltungen etc. Darunter sind auch Fotos von jüdischen Bewohnern Michelbachs. Zur Nutzung ist ein Termin mit der Ortsvorsteherin von Michelbach zu vereinbaren.

In den 1980er Jahren erstellte der Judaist Gil Hüttenmeister (geb. 1938) eine Grunddokumentation des jüdischen Friedhofs von Michelbach. Die Grabsteine wurden fotografiert, die Namen und die Daten, soweit lesbar, wurden dokumentiert – aber nicht die kompletten Grabinschriften. Das  Staatsarchiv Ludwigsburg, Arsenalplatz 3, 71638 Ludwigsburg, stellt diese Dokumentation online zur Verfügung .

<Abbildung 5: Gil Hüttenmeister beim Lesen eines Grabsteins im Michelbacher Friedhof.
Foto: Tassilo Hornsteiner, 2012>

Beginnend 1986 und abschließend 2019 fertigte Barbara Schwedler zusammen mit dem Fotografen Roland Bauer (geb. 1950) eine Fotodokumentation des Michelbacher jüdischen Friedhofs an. Die lesbaren Namen und Daten von den Grabsteinen wurden dokumentiert (aber ebenfalls meistens nicht die kompletten Inschriften) und wurden zusammen mit den Fotos in drei Aktenordnern archiviert. Diese Aktenordner existieren zweimal in identischer Fassung: Einmal in der Michelbacher Synagoge in der Vitrine auf der Frauenempore, wo sie zu den Öffnungszeiten eingesehen werden können. Zum anderen im Kreisarchiv Schwäbisch Hall, Münzstraße 1, 74523 Schwäbisch Hall. Die Fotos sind auch auf der Website des Kreisarchivs online einsehbar.

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg, Hospitalstraße 36, 70174 Stuttgart, stellt die religiöse Aufsicht über alle verwaisten jüdischen Friedhöfe in Württemberg dar. Bei Planung und Ausführung von Maßnahmen zur Pflege und Erhaltung ist sie einzubeziehen. Dabei ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts allerlei Korrespondenz angefallen, hauptsächlich mit der damaligen politischen Gemeinde Michelbach, aber auch mit anderen Institutionen und mit Angehörigen ehemaliger jüdischer Bewohner. Diese vielfältigen Dokumente, welche die neuere Geschichte auch des Michelbacher Friedhofs dokumentieren, wurden übereignet an das Stadtarchiv Stuttgart, Bellingweg 21, 70372 Stuttgart und können dort genutzt werden. Das Findbuch ist online zugänglich; es handelt sich um den Bestand 1026.

Ahnen- und Familienforschung

Für die Ahnen- und Familienforschung christlicher Vorfahren verwendet man in Deutschland für den Zeitraum vor Einführung der Standesämter 1876 die „Kirchenbücher“ oder Matrikeln, in denen die örtlichen Geistlichen Geburten (eigentlich Taufen), Heiraten und Sterbefälle (Bestattungen) dokumentierten. Für jüdische Bewohner gibt es dafür bis ca. 1820 keine Entsprechung. Erst dann ordneten die Staatsregierungen an, dass der örtliche Geistliche auch jüdische Ortsbewohner dokumentieren musste. Die für Juden meist separat geführten Kirchenbücher oder Personenstandsregister wurden später von den Nationalsozialisten konfisziert und sind heute nicht im Original erhalten. Erhalten sind aber einige Kopien auf Microfiche, die sich im Fall unserer Ortschaften im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (J 386) befinden. Hierzu genauere Informationen. Die Digitalisate selbst sind hier online zugänglich. Dort über den Anfangsbuchstaben des Ortes (z.B. M für Michelbach) zu den Archivalien navigieren und dann auf „Digitalisate einsehen“ klicken.

Die Register wurden von ca. 1820 bis ca. 1876 geführt, sind aber nicht vollständig erhalten und zum Teil schwer lesbar. Andererseits existieren teilweise außer den Registern für Geburten, Trauungen und Sterbefälle auch Familienregister, in denen die Informationen zu Eltern und Kindern einer Familie auf einem Blatt zusammengeführt wurden.

<Abbildung 6: Familienblatt von Joseph Bernhard Jandorf und Ricka, geb. Ansbacher, auf dem als zweites Kind der am 7.2.1870 geborene Abraham Jandorf aufgeführt ist, der spätere Adolf Jandorf, Gründer des KaDeWe in Berlin. Hauptstaatsarchiv Stuttgart J386 Bü263 Bild 22>

Eine weiter zurückgehende Quelle für Familienforschung sind die Begräbnislisten des jüdischen Friedhofs Schopfloch 1684-1789, die sich wiederum im Staatsarchiv Nürnberg befinden (Rentamt Feuchtwangen, Nr. 2, Band 1). Dort sind auch Bestattungen aus Michelbach und Umgebung namentlich aufgeführt. Diese Listen werden zur Zeit im Zusammenhang mit der Dokumentation des Schopflocher Friedhofs ausgewertet.

Für die Personenstandsdokumentation ab 1876 waren und sind die örtlichen Standesämter zuständig. Das heißt, ab diesem Jahr sind Juden selbstverständlich zusammen mit Christen in denselben Familienbüchern, Geburts-, Trau- und Sterbebüchern dokumentiert. Diese liegen im jeweiligen Gemeindearchiv, das heißt für Michelbach, Hengstfeld und Wallhausen im
Rathaus Wallhausen, Seestraße 2, 74599 Wallhausen,
für Wiesenbach und Blaufelden im Rathaus Blaufelden, Hindenburgplatz 4, 74572 Blaufelden,
und für Schrozberg im Rathaus Schrozberg, Krailshausener Straße 15, 74575 Schrozberg,

Das Gemeindearchiv Wallhausen besitzt für den Zeitraum ab Beginn des 19. Jahrhunderts umfangreiches weiteres Material über (auch jüdische) Familien und Einzelpersonen, das für interessierte Forscher ergiebig ist, etwa Eheverträge, Testamentsveröffentlichungen und Erbfälle.

<Abbildung 7: Ehevertrag des Lippmann Rufen Jandorf mit Gütel, Hengstfeld 1788. Gemeindearchiv Wallhausen>

<Abbildung 8: Siegel des Testaments der Witwe Sara Alexander (1786-1856), Hengstfeld 1853.
Testament von Witib Sohr Alexsander Frühjahr 1853, Gemeindearchiv Wallhausen>

<Abbildung 9: Schema genealogicum zur Begründung der Ansprüche an die Verlassenschaft der in Hengstfeld verstorbenen Gidel verehelichten Jandorf … Die Übereinstimmung vorstehenden genealogischen Schemas mit den Kirchenbüchern der israelitischen Gemeinde dahier beurkundet Kön.(iglich) ev.(angelisches) Pfarramt Wenzelburger, Braunsbach, 20. Juny 1849, Gemeindearchiv Wallhausen>

<Abbildung 10: Stammbaum, die Israel Wassermannsche Familie betreffend … Hengstfeld, 15. Aug. 1879
K. ev. Pfarramt Pfarrer Schmidt, Gemeindearchiv Wallhausen>

<Abbildung 11: Vollmacht der Pfeifer Jandorf und Karl Jandorf, geboren zu Hengstfeld, vor dem Advocatur und Notariats-Bureau von H. von Brandenstein in New York, 1875. Gemeindearchiv Wallhausen>

< Abbildung 12: Beglaubigung der vorhergehenden Vollmacht durch das Kaiserlich Deutsche General Consulat zu New York, 1875. Gemeindearchiv Wallhausen>

<Abbildung 13: Gläubiger-Aufruf an die Gläubiger der verstorbenen Clara Jandorf in Hengstfeld
Zeitungsausschnitt unbekannter Herkunft, Gemeindearchiv Wallhausen>

<Abbildung 14: Rechnung für die verstorbene Clara Jandorf von Wund & Geburtsarzt Bruker
Michelbach a.d.L. den 21. Mai 1894 Unterzeichneter hat für Behandlung der verstorbenen Clara Jandorf im Jahr 1894. zu fordern 6 M(ark) Bruker, Gemeindearchiv Wallhausen>

<Abbildung 15: Rechnung von Friedr. Grobshäusner, Schreinermeister, Hengstfeld
Der Clara Jandorfinnen Sarg gemacht 6 M(ark) 3/4 Tag gearbeitet 2 M(ark) (Summe:) 8 M(ark)
Hengstfeld, 19. Mai 1894 Friedr. Grobshäusner, Gemeindearchiv Wallhausen>

Sämtliche oben beschriebenen verfügbaren Quellen für Juden der hier beschriebenen Orte wurden vom Autor dieses Artikels zum Zweck der Familienforschung eingesehen, transkribiert und zu „Ortsfamilienbüchern“ verarbeitet. Der Autor Ulrich Hornsteiner ist gern bereit zum Informationsaustausch und freut sich über Kontakt zu allen familiengeschichtlich interessierten Personen über folgende E-Mailadresse.