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Genisa

Genisa – ein Aufbewahrungsort für heilige Schriften

Im Judentum dürfen religiöse Werke wie Torarollen und Gebetbücher, die altersbedingt oder wegen Beschädigungen keine Verwendung mehr finden, nicht weggeworfen oder zerstört werden. Sie sind heilig, denn sie tragen den Gottesnamen. Deshalb wurden sie in Synagogen gelagert oder auf jüdischen Friedhöfen beerdigt. Der hebräische Begriff „Genisa“ geht in seinem Stamm auf „verborgen“, aber auch auf „Schatzkammer“ zurück.  Für den Zweck einer Synagogenablage kam er erst im Mittelalter auf.

Synagogenablagen in Süddeutschland

Nur eine kleine Anzahl der jüdischen Gotteshäuser Deutschlands ging nicht im Naziterror der Reichspogromnacht von 1938 unter. Anfang der 1980er Jahre begannen in Baden-Württemberg erste Instandsetzungsarbeiten, um frühere Synagogen als Gedenkstätten einzurichten. Wohl verwahrt in Hohlräumen der Dachgewölbe konnten hier hebräisch geschriebene Schriftstücke und andere Gegenstände nach Jahrhunderten wieder entdeckt werden. Zur Erforschung der frühen jüdischen Landgemeinden sind die Genisot (Pluralform) von unschätzbarem Wert.

Für den württembergischen Landesteil ist für die Jahre von 1981 bis 1983 jeweils ein Genisafund zu verzeichnen: Freudental, Michelbach an der Lücke und Hechingen. Genisareste wurden 1992 in Hochberg (Kreis Ludwigsburg) festgestellt. In Baden sind die Funde aus Synagogenablagen noch jünger: die Schmieheimer Gensia kann 2001 und die Sennfelder 2009 zum Vorschein.

1998 wurde ein spezielles Genisaprojekt Veitshöchheim eingrichtet, das auch Funde anderer Synagogenablagen der unterfränkischen Region einbezog.

Die Genisa der Synagoge Michelbach

Nach dem Erwerb von Grundstück und Gebäude 1979 hatte der Landkreis mit der Sanierung und Restaurierung begonnen.

Im Frühjahr 1982 wurde die Genisa während der Arbeiten in der Synagoge Michelbach zwar gefunden, aber weder ihr Bedeutung noch ihre Einzigartigkeit erkannt. Sehr wahrscheinlich kam es aufgrund dieser Unkenntnis zu Verlusten am ursprünglichen Gesamtbestand der Synagogenablage. Der Umfang des verlorenen Teils ist nicht rekonstruierbar.

Dass von der Genisa überhaupt etwas erhalten blieb, ist einer aufmerksamen Michelbacherin zu verdanken, die „durch die Luft wirbelnde Blätter mit hebräischen Schriftzeichen bemerkte und dem damaligen Ortsvorsteher, Herrn Karl Müller, der in einer Rettungsaktion zahlreiche Fragmente im Ort und auf dem Schuttplatz bergen konnte.

Der Fund wurde gesichert und lange Jahre im örtlichen Gemeindehaus aufbewahrt, seine historische Bedeutung war nicht bekannt. Zur Wiederentdeckung der Genisa kam es 1995 im Zuge einer allgemeinen Bestandsdurchsicht der Gemeinderegistraturen durch einen Mitarbeiter des Kreisarchivs Schwäbisch Hall. Seither befindet sich ihr Hauptteil dort als Sammlung. Neben den in der Synagoge Michelbach zu besichtigenden Fragmenten befinden sich weitere im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall.

1998 veröffentlichte der Historiker Dr. Uri Kaufmann ein Essay zu einem kleinen Teil der im Kreisarchiv deponierten Genisa und eröffnete damit Einblicke in den Alltag jüdischer Michelbacher und ihre Lesegewohnheiten im 18. Jahrhundert.

Der „Luach“: ein Taschenkalender für jüdische Handelsleute

Vom Jahreswechsel 1793/1794, d.h. nach jüdischem Kalender aus dem Jahr 5554, ist das Stück eines Taschenkalenders erhalten. Wegen der starken Abnutzung sind solche Exemplare äußerst rar und daher besonders wertvoll. Der Homburger Druck weist auch die christlichen Feiertage in hebräischen Buchstaben auf: „Wein-nacht“, den Stephanstag (2. Weihnachtstag), Johannistag und „Kindlein“ oder auch „Schanah chadaschah“ – das christliche Neujahr mit derselben hebräischen Bezeichnung wie zum jüdischen Jahresbeginn im Herbst.

Die mittlere Spaltenaufteilung von rechts nach links vermerkt den Wochentag, den jüdischen und den bürgerlichen Monat. Auf der rechten Seite sind die jeweiligen Wochenabschnitte der Tora und kleinere jüdische Festtage angegeben. Im Wissen um den hauptsächlich ausgeübten Beruf seiner Glaubensgenossen, dem Handel, nahm der Drucker Aaron Dessau in seinen Kalender regionale wie auch überregionale Märkte im süddeutschen Raum auf, aber auch weit darüber hinaus. Diese Zusatzinformationen hoben zweifellos den Absatz des Taschenkalenders.

Für den 13. Januar 1794 sind daher unter anderem Bayreuth und Ellwangen („Kalter Markt“, der noch immer bestehende Vieh- und Pferdemarkt) vermerkt. Auf Forchheim weist er ebenso hin wie auf die Messen von Leipzig und Königsberg.

Ein Rabbi aus dem Osten und sein Buch

Fast fünfzig Jahre älter als der „Luach“ ist das ethische Traktat „Kreise der Ernte“ – „Ma’agalei Kzira“, (Homburg v.d.H., 1747). Von besonderem Interesse ist der Herausgeber: Jakob, Sohn des Moses, stammte aus dem polnischen Janow, wohnte aber im früheren Rabbinatssitz Merchingen bei Mosbach. Das Buch ist daher ein weiterer Beleg für die Westwanderung jüdischer Gelehrter aus Osteuropa nach Süddeutschland in jenen Jahren. Allerdings hatte Jakob – im Gegensatz zu einer Reihe anderer osteuropäischer Rabbiner – nicht eine große jüdische Stadt-, sondern eine kleine Landgemeinde bevorzugt. Der Fund weist außerdem darauf hin, dass die Gelehrsamkeit der osteuropäischen Glaubensgenossen in Michelbach zumindest auf die religiös gebildeten Gemeindeglieder Eindruck gemacht und damit auch Einfluss gewonnen haben muss.

Bei den Renovierungsarbeiten wurde 1982 im Dachgebälk der Synagoge eine besondere Seltenheit gefunden: Eine „Genisa“, eine Synagogenablage. Das ist ein „Bücherfriedhof“, denn im Judentum dürfen religiöse Werke wie Torarollen und Gebetbücher, die altersbedingt oder wegen Beschädigungen keine Verwendung mehr finden, nicht weggeworfen oder zerstört werden…..